Traditionelle Chinesische Medizin

Vorbeugen ist besser als heilen

Im alten China war der Auftrag an die Ärzte nicht in erster Linie die Behandlung von Krankheiten, sondern die Erhaltung der Gesundheit ihrer Patienten. Sie wurden entlohnt, solange die Gesundheit erhalten werden konnte - wurden die Patienten jedoch ernstlich krank, hatten die Ärzte ihre Aufgabe nicht erfüllt.

Daher ging man zum Therapeuten, sobald man „sich nicht ganz so wohl“ fühlte und nicht erst, wenn man ernsthaft krank war.

Diesen Gedanken in unserem Gesundheitssystem zu etablieren würde sicherlich nicht nur helfen, viele ernsthafte Erkrankungen zu vermeiden, sondern auch das tägliche Leben mit mehr Kraft und Wohlbefinden genießen zu können.

Aus diesem Grund ist bei mir jeder - egal ob Mensch oder Vierbeiner - besonders herzlich willkommen, wenn er „einfach nur was für seine Gesundheit tun möchte“.

 

Mit Hilfe der Naturheilkunde können viele „kleine Zipperlein“ aus dem Weg geräumt werden und es ist spürbar, wie die volle Lebensenergie wieder zurückkehrt.


Was ist eigentlich Energie?

Im Rahmen der Akupunktur sprechen wir von Energieleitbahnen, den Meridianen, in denen etwas mit bloßem Auge nicht fassbares fließt. Ein guter Akupunkteur kann fühlen, ob in einer Leitbahn „Energie-Fülle“ oder „Energie-Leere“ herrscht. Über solch sensitive Personen ist vermutlich auch dieses Gedankenmodell der Energieleitbahnen vor tausenden von Jahren entstanden. Und natürlich über die Erfahrungen, die man nach und nach durch Stimulierung der einzelnen Punkte gewonnen hat.


In unserer heutigen Zeit werden die physikalischen Messmethoden immer feiner und wir beginnen, den Verlauf der Meridiane auch technisch nachweisen zu können. Über die Akupunkturpunkte haben wir, ähnlich wie durch die Kanaldeckel bei einem Kanalsystem, einen Zugang zu den tiefer liegenden Leitbahnen und können darüber den Energiefluss harmonisieren.


Was wir als „Energie“ übersetzen, nennt der Chinese „Qi“, und über das bildhafte Schriftzeichen können wir ahnen, dass es mehr sein muss als einfach irgendein Windhauch.

Das Schriftzeichen „Qi“ setzt sich zusammen aus dem Schriftzeichen für »Dampf« oder »Dunst« und dem Schriftzeichen für »ungekochten Reis«. Qi kann also genauso dünn und immateriell sein wie Dunst, aber auch so greifbar und materiell wie Reis – und es kann vom einen ins andere übergehen.

Qi befindet sich nicht nur in jedem Organismus, Qi ist die Basis aller Erscheinungen im Universum.

 


Diagnostik in der TCM

Für eine ganzheitliche Akupunkturbehandlung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Patient in seiner Gesamtheit aus Körper und Seele betrachtet. Wichtige Diagnosemittel sind neben der Befragung und Betrachtung des Patientens die Zungendiagnose und das Fühlen des Pulses an verschiedenen Pulspositionen.

Die Analyse von Puls und Zunge des Patientens gibt Aufschluss über den Zustand seiner inneren Organe sowie auch seiner Gemütsverfassung. Das Ergebnis der Diagnose wird nicht als bestimmte Krankheit klassifiziert, sondern als »Disharmonie-Muster«, welches deutlich macht, wie und wo der Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Eine westliche Diagnostik, die z.B. eine bakterielle Infektion bei einem Patienten identifiziert hat, ist für die Bestimmung der zu behandelnden Punkte und somit einer effizienten Akupunkturbehandlung nicht aussagekräftig genug.

Die Bestimmung des ganz individuellen Disharmonie-Musters nach „chinesischen“ Kriterien ist notwendig, um wirksame Punkte für die Akupunkturbehandlung auswählen zu können.

 

Kurz gesagt: Um im Rahmen der „chinesischen“ Medizin erfolgreich therapieren zu können, muss man auch „chinesisch“ diagnostizieren. Also wundern Sie sich nicht, wenn ich darum bitte, mir mal schön die Zunge herauszustrecken!